Klarsteins kleine Weinkunde

Wegweiser durch die Welt der Weine

Rotwein, Weißwein oder Rosé – diese Sorten können wohl auch Laien voneinander unterscheiden. Aber wo liegt der Unterschied zwischen Perlwein und Schaumwein und ist ein Prosecco eigentlich Sekt? Wir bringen Licht ins Dunkel!

Weißwein

Zur Herstellung von Weißwein verwendet man fast ausschließlich helle Trauben. Weißwein ist eine der beliebtesten Weinsorten weltweit und macht fast die Hälfte aller weltweit produzierten Weine aus. Meist wird diese Weinart jung getrunken und zeichnet sich durch frische, fruchtige Aromen aus, mit einem vergleichsweise hohen Säuregehalt. Bekannte Rebsorten sind zum Beispiel Riesling, Sauvignon Blanc oder Weißburgunder.

Rotwein

Für Rotwein werden, wie Name und Farbe bereits vermuten lassen, nur rote Trauben verarbeitet. Die Färbung des Weines kommt durch die Schale der Früchte, weshalb diese auch mit dem Most gemeinsam gären. Farbintensität und Tanningehalt werden durch die Zeit bestimmt, die Schalen und Most in Kontakt sind. Diese Zeitspanne kann sich von wenigen Tagen (bei leichten Rotweinen) auf bis zu zwei Wochen (bei schweren Weinen) erstrecken. Reifen die Weine im Holzfass, entwickeln sie besonders balsamische Noten. Bekannte Rebsorten für Rotwein sind Merlot, Cabernet Sauvignon, Tempranillo, Pinot Noir und Sangiovese.

Rosewein

Im Gegensatz zum häufigen Irrglauben, dass beim Rosewein weiße und rote Trauben vermischt werden, verwendet man für die Herstellung nur rote Trauben. Die blassrote Farbe entsteht, da die Schalen sehr früh vom Most getrennt werden und so nur wenig Farbstoffe abgeben. Lediglich der Rose Champagner wird aus einer Mischung heller und dunkler Trauben gewonnen. Rot- und Weißwein zu vermengen, um Rose zu erzeugen, ist in der Europäischen Union verboten. Häufig werden für Rosewein die Rebsorten Spätburgunder, Tempranillo und Pinotage sowie Shiraz und Cabernet Sauvignon verwendet.

Perlwein

Perlwein oder halb schäumendem Wein wird meist Kohlensäure künstlich zugesetzt. Dabei handelt es sich häufig um die Kohlensäure, die während des Gärprozesses entwichen ist. In Italien tragen diese Weine die Kennzeichnung “frizzante”, in Frankreich “perlant”. Perlweine sind mit einem Druck zwischen 1 und 2,5 bar nur leicht prickelnd, bekannte Vertreter dieser Art sind viele einfache Prosecco-Sorten aus Italien. Der Alkoholgehalt liegt bei ungefähr 7 Volumenprozent.

Schaumwein

Schaumweine werden immer auf Basis eines Stillweines hergestellt, der einen relativ geringen Alkoholgehalt aufweist. Da Schaumwein in der Flasche gärt, entsteht die typische, natürliche Kohlensäure und ein Alkoholgehalt von mindestens 10 Volumenprozent. Um dem so entstehenden Druck von mindestens 3 bar standzuhalten, müssen die Flaschen besonders dickwändig sein. Ein bekannter Schaumwein, der Champagner, darf nur in der französischen Champagne hergestellt werden. Häufig werden Sekt und Schaumwein auch gleichgesetzt. Echter deutscher Sekt muss allerdings aus einem deutschen Stillwein hergestellt sein, um so bezeichnet werden zu dürfen.

Edelsüßer Wein

Edelsüße Weine werden teilweise oder gänzlich aus Trauben hergestellt, die von Edelfäule befallen sind und bereits weniger Feuchtigkeit enthalten. Daher geben sie wesentlich weniger Flüssigkeit ab als normale helle oder dunkle Trauben. Entsprechend mehr werden für die Herstellung der konzentrierten Süßweine benötigt, was auch den Kostenfaktor steigen lässt. Zu den bekanntesten edelsüßen Weinen gehören der ungarische Trokajer und der Château d'Yquem aus Frankreich.

Likörwein

Hat ein Wein ein Alkoholvolumen von mehr als 15%, zählt er in der Regel zu den Likörweinen. Der hohe Alkoholgehalt wird entweder durch die Verarbeitung überreifer Trauben erreicht oder der verwendete Grundwein wird aufgespritet, also mit Alkohol wie Weingeist bzw. Weinbrand angereichert. So wird die Gärung angehalten und mehr Zucker verbleibt in den Trauben. Besonders bekannt sind Banyuls, Marsala, Madeira, Portwein und Sherry.

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